50 Jahre Nibelungenchuchi Biebesheim und Ordensprovinzfest Rhein Main 14.06.2025
Ein halbes Jahrhundert Kochkunst, Gemeinschaft und gelebte Tradition: Die Nibelungenchuchi Biebesheim feierte ihr 50-jähriges Bestehen – und gleichzeitig das Ordensprovinzfest der Rhein-Main-Region. Zu diesem besonderen Anlass waren alle Kochbrüder und Kochschwägerinnen der Ordensprovinz eingeladen, um gemeinsam zu feiern, zu genießen und sich auszutauschen.
Ein Event dieser Größenordnung verlangt viel Herzblut – und zahlreiche helfende Hände. Schließlich sollte ein festliches Acht-Gänge-Menü serviert werden, das nicht nur kulinarisch, sondern auch organisatorisch eine Meisterleistung darstellte. Frühzeitig wandte sich die Biebesheimer Chuchi daher an befreundete Chuchinen in der Region – und erhielt auf ganzer Linie Unterstützung.
Austragungsort des Festes war das Hofgut Wasserbiblos, das zugleich das Kochdomizil der Biebesheimer Köche ist. Da sich 120 Gästen angemeldet hatten, musste eine Lösung dafür gefunden werden: Ein großes Festzelt wurde aufgebaut, ebenso wie ein weiteres Zelt speziell für das Anrichten der Speisen – denn die Küche wäre dafür zu klein gewesen.
Dank der sorgfältigen Organisation durch Landeskanzler und Chuchileiter Herbert wurden aus Plänen Wirklichkeit. Nachdem die Zelte standen, wurde liebevoll dekoriert, vorbereitet und hergerichtet – bereit für einen Tag voller Begegnungen, Aromen und Erinnerungen.
Im Anschluss hatten alle Gäste, die nicht direkt mit der Menüvorbereitung beschäftigt waren, die Möglichkeit, an einem von drei Ausflügen teilzunehmen:
Besichtigung des Nibelungenhofs Kräuter in Allmendfeld – Ein Betrieb, der spezialisiert auf die Herstellung von trockenen und tiefgefrorenen Kräutern ist (Schnittlauch, Petersilie, Koriander & Dill)
Einblick in die Kompostierungsanlage Brunnenhof mit Forschungsreaktor in Biebesheim – Spannende Einblicke in Umwelttechnik und nachhaltige Prozesse.
Besuch des Hofguts Guntershausen auf dem Kühkopf – Eine Ausstellung zum Geschichte und dem Leben am und mit dem Rhein.
Gegen 17 Uhr kehrten die Ausflugsgruppen wieder zurück zum Hofgut Wasserbiblos. Dort wurden sie stilvoll empfangen – mit kühlen Erfrischungen (darunter einem erfrischenden Inger-Spitz) sowie einer Auswahl an raffiniertem Fingerfood:
Kleine, feine Mini-Quiches in drei köstlichen Varianten:
Klassisch mit Speck und Zwiebeln
Lachs und Forellenkaviar
Ziegenkäse und Honig
Zum Auftakt des festlichen Menüs wurde ein feines Amuse Bouche gereicht, das Geschmack und Präsentation perfekt vereinte:
Ein harmonisches Spiel aus Texturen und Aromen – die knusprige Kruste verleiht dem zarten Fisch eine feine Würze, während die süß-pikante Sauce für ein ausgewogenes Geschmacksfinale sorgte. Ein Gang, der Lust auf mehr machte.
Passend zum sommerlich-warmen Wetter folgte eine erfrischende Vorspeise, wie sie besser kaum hätte passen können:
Der rosa gebratene Kalbstafelspitz war auf den Punkt gegart – zart, saftig, aromatisch. Die Begleitung durch das kühle Meerretticheis überraschte nicht nur den Gaumen, sondern hob auch das Gericht auf besondere Weise hervor. Zubereitet wurde diese Kreation mit Unterstützung der Kochbrüdern der Philip-Delp Chuchi Darmstadt-Eberstadt
Bevor der nächste Gang serviert wurde, nahm sich Landeskanzler und Chuchileiter Herbert die Zeit für eine ganz besondere Würdigung: die Erinnerung an den Gründer der Nibelungenchuchi, Walter Adam. Mit Hingabe und Weitblick hatte er vor über 50 Jahren das Fundament für eine Gemeinschaft gelegt, die bis heute lebt und wächst.
Unter der Führung von Walter Adam wurde nicht nur das Chuchigebäude liebevoll saniert – es wurden auch rauschende Bälle veranstaltet und großartige Buffets kreiert, die unvergessen bleiben. Doch sein Einfluss reichte weit über das lokale Geschehen hinaus: Mit dem legendären Campingkochen in Oppenheim setzte er Impulse für den Gesamtkochclub, die bis heute nachwirken. Dieses gesellige Freiluft-Erlebnis lebt fort – in moderner Form – als „Kochen im Grünen“, das alle zwei Jahre in Ketsch gefeiert wird.
Ein Moment der Erinnerung wie kraftvoll Vision und Engagement sein können, selbst über Jahrzehnte hinweg.
Im Anschluss trat Großkanzler Herbert Lidl vor die Gäste und fand herzliche Worte für die Ordensprovinz Rhein-Main. Er würdigte das Engagement, mit dem solche festlichen Veranstaltungen regelmäßig auf die Beine gestellt werden – als lebendiger Ausdruck von Gemeinschaft, Austausch und Leidenschaft fürs Kochen. Besonders hob er den Einsatz von Landeskanzler Herbert hervor, der durch Formate wie die regelmäßig stattfindenden Ordensprovinz-Stammtische den Dialog und Zusammenhalt zwischen den Chuchinen fördert.
Ein festlicher Moment mit Symbolkraft folgte: Gemeinsam mit Großlöffelmeister Peter Maichle wurde Herbert die Ehre des traditionellen Löffeltrunks aus dem Clublöffel zuteil – ein Zeichen der Anerkennung.
Und dieser folgte auf dem Fuße:
Zubereitet unter der Leitung unseres legendären „Soßen-Willi“ von der Chuchi Lampertheim, mit tatkräftiger Unterstützung von sechs Kochbrüdern der Chuchi Ruzilo Rüsselsheim– und beim kunstvollen Anrichten verstärkt durch zwei weitere Kochbrüder der Chuchi Worms.
Das Ergebnis: zartes, butterweiches Lammfleisch, perfekt gegart, begleitet von einer kräftigen, aromatisch tiefen Soße. Serviert auf einem cremigen Kartoffelstampf, veredelt mit Nussbutter und Bärlauch, umspielt von ein paar Tropfen Rosmarinöl. Ein knuspriger Rosmarin-Chip in Blattform sowie Blüten und Kräuter rundeten das Gericht visuell und geschmacklich meisterhaft ab.
Ein Teller, der nicht nur beeindruckte, sondern berührte – kulinarisches Handwerk in seiner schönsten Form.
Aber auf weiterhin hohem Niveau:
Unterstützt von der Frankensteinchuchi Jugenheim wurde ein Teller serviert, der farblich kaum italienischer hätte anmuten können: Im Mittelpunkt stand ein erfrischendes Zitronenparfait, fein nappiert mit einer süßen Basilikumsauce – ein Zusammenspiel aus Zitrus und Kräuteraromatik, das elegant überraschte. Dazu ein leuchtend roter Erdbeerfächer, der das Dessert nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich abrundete. Ein kleiner, aber ausgesprochen feiner Abschluss, der bei den Festbesuchern für Verzückung sorgte.
Immer wieder war aus dem Saal zu hören, wie begeistert in höchsten Tönen die gebotene kulinarische Leistung gewürdigt wurde – ein verdienter Applaus für eine meisterliche Inszenierung bis zum letzten Gang.
Liebe Nibelungenchuchi Biebesheim, ihr habt ein wahrlich großartiges Fest auf die Beine gestellt. Euerem Gründer Walter Adam hätte dieser Abend ganz bestimmt viel Freude bereitet – ganz im Sinne eurer Tradition, eures Miteinanders und eurer Leidenschaft für die Chuchi.
Wir – und ich bin mir sicher, ich spreche auch im Namen aller Kochbrüder der Rhein-Main-Chuchis – waren begeistert von diesem festlichen Abend und haben selbstverständlich mit großer Freude und Einsatz unterstützt.
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